Da müsste Musik sein

Ich gehe an einem Mann mit langen Rastas vorbei, der allein auf einer Bank sitzt. Vor sich eine riesige JBL Box. Lauter Raggae tönt mir entgegen. Ein breites Lächeln im Gesicht. Als nächstes eine Gruppe Jugendlicher, die ihre Musik direkt vom Handy spielt. Das, was mir dort in schrecklicher Ton-Qualität entgegenscheppert, klingt verdächtig nach Deutsch-Rap. Wenige Meter weiter eine Bar, die einen meiner Lieblingstracks von Klangkarussel spielt. „Dancin‘ to the sun“ in Endlosschleife. „Da müsste Musik sein!“, denke ich. Nicht nur abends am Kanal, sondern auch in den Unis und Bürogebäuden dieser Stadt. Noch eine Woche zuvor war ich auf den Kanaren im Urlaub gewesen. Dort konnte ich kaum einen Schritt gehen, ohne dass mich rhythmischer Reggaeton aus großen, kleinen, lauten oder leisen Boxen verfolgte.