Amazon – Günstig um jeden Preis

wieder mal nicht rechtzeitig um Papas Geburtstagsgeschenk gekümmert habe, rede ich mir ein, dass es ein Notfall ist und bestelle erleichtert ein Buch, das noch am nächsten Tag ankommt. Den Adapter, den ich für mein Handy brauche, bestelle ich gleich mit – unnötig dafür extra loszugehen und außerdem gibt es ihn bei Amazon mit Abstand am günstigsten.

Damit meine Bequemlichkeit es in Zukunft schwerer hat, habe ich mir noch einmal vor Augen geführt, welche Welt ich durch jede Amazon-Bestellung mitfinanziere: 

Selfcare is(n’t) selfish?

Spätestens seit dem Lockdown hat der Selfcare-Hype auch die Letzten erreicht. Selfcare war quasi das Traveln der Pandemie-Zeit: Yoga. Meditieren. Mindfulness. Me-Time. Alles getreu dem Motto „Focus on yourself“. Ich frage mich manchmal, ob unsere Generation nicht ohnehin schon selbstzentriert genug denkt und vor lauter Selfcare das Füreinander etwas kurz kommt…

Anti-Produktivitätswahn

Im ersten Lockdown gingen gefühlt gleichzeitig mit den Corona-Fällen die Anzahl der Motivations-Posts in die Höhe. „Jetzt hast du die Zeit, deine Projekte zu verwirklichen und all das zu tun, was du vorher nie geschafft hast.“ Blabla. Ah okay, das war jetzt das Jahr, in dem ich mich verwirklichen sollte? Schade, hat leider nicht so wirklich funktioniert. Der Roman, den ich seitdem schreiben will, ist noch nicht länger als eine Seite. Der Produktivitätswahn hat bei mir nichts anderes ausgelöst als Druck.